Kräutertherapie TCM – Vielfältige Unterstützung für Körper, Seele & Geist

Die Kräutertherapie nach der TCM interessiert mich sehr. Sie ist eine vielfältige Unterstützung für Körper, Seele und Geist. Ich beschäftige mich intensiv mit den TCM-Kräutern und setze sie gerne therapeutisch ein.

In der TCM ist die Kräutertherapie besonders wichtig und wird in China ebenso eingesetzt wie die Akupunktur, in China oft mit höherer Dosierung und in nahezu standarisiert Krankenhäusern. 90% aller Patienten erhalten in China eine Kräutertherapie. Die Kräuterheilkunde wird in China seit über 2000 Jahren praktiziert.

Wofür Kräuter?

Kräuter werden – immer individuelle verordnet – westlich gesehen nach einer Anamnese sowohl für

  • Kinderwunsch, Zyklusregulierung,
  • Unterstützung der ICSI/IVF,
  • Unterstützung der Chemotherapie/Bestrahlung,
  • Sodbrennen als auch für
  • Angst und Müdigkeit,
  • Infektanfälligkeit,
  • PMS, Menstruationsstörungen und
  • Verdauungsprobleme

eingesetzt und vieles mehr.

Die möglichen Indikationen finden Sie in einem gesonderten Punkt auf meiner Homepage (unter Indikationen). Die Wirkungszeit ist abhängig von der Dauer und der Schwere und der Komplexität der Erkrankungen. Chinesische Arzneimittel können in jedem Alter eingenommen werden.

Wie oft werden die Kräuter genommen?

Viele Kräuter werden – je nach Empfehlung des TCM-Therapeuten – dreimal täglich verabreicht und haben durch die Häufigkeit eine kontinuierliche und intensive Wirkung bei den Patienten, oftmals stärker als durch die Akupunktur, welche in der Regel oft nur einmal pro Woche durchgeführt wird.

Die Behandlungs- und Einnahmedauer der Kräuter ist begrenzt, da eine Langzeiteinnahme schaden könnte. Die Verordnung gehört in die Hände von TCM-Therapeuten.

Knapp 100 Apotheken in Deutschland führen TCM-Kräuter, die Qualität ist geprüft und zuverlässig.

Kräuter gibt es in Form von Granulaten (Dekokten), Tee´s, Tinkturen, Tabletten… Sie sind vorwiegend pflanzlich.

Wie werden chinesische Kräuter ausgewählt?

Ich greife gerne auf Leitrezepturen zurück, welche ich bei Notwendigkeit durch das Symptombild ergänze, folglich Kräuter für die Mischung zusätzlich in der Apotheke bestelle und in die Mischung mit einarbeiten lasse.

In vielen Fällen stelle ich Kräutermischungen komplett individuell nach der TCM-Diagnose zusammen, denn jeder Mensch ist anders. Oftmals verordne ich dem Patienten nach einiger Zeit eine andere Kräutermischung, z.B. wenn ich bei dem Patienten zuerst die Hitze aus dem Körper leiten musste (welche z.B. zu Entzündungen geführt hat oder zu Bluthochdruck) um danach die Qi-Schwäche mit Kräutern zu behandeln. Diese Kräuter für Hitze und Schwäche sind nicht identisch, aus den 600 Kräutermischungen wird das Passende in der jeweiligen Notwendigkeit ausgewählt. Vor jeder Kräuterverordnung diagnostiziere ich erneut anhand der Zunge, des Pulses, der Aussagen der Patienten sowie der Antlitzdiagnostik.

Therapiebeispiele

In der Therapie gilt z.B., daß ich zuerst die Feuchtigkeit ausleite, welche eine schwache Milz bewirkt hat. Also werden zerst die körperlichen Belastungen, wie Schleimansammlungen und Nahrungsstagnationen aufgelöst (Ödeme…), um dann die Schwäche/Leere zu therapieren. Oder anders gesagt, erst räumen wir den Müll im Körper aus und dann sorgen wir dafür, daß kein Müll mehr entsteht, in dem wir die Milz stärken. Dafür müssen Sie als Patient mit einer geänderten Ernährung nach meiner Beratung und etwas Bewegung und angepasstem Schlaf-Rhythmus gut mitarbeiten, um Ihre Milz zu unterstützen. Manchaml muss der Patient selber in seinem Leben aufräumen, um die Belastungen auf seinen Körper zu beseitigen, unterstützt durch die Therapie.

Bei den Kräutern kommt es auf die richtige Mischung an, damit sie ihre Wirkung erzielen können ohne Nebenwirkungen aufzuweisen. Es gibt in Deutschland über 600 Kräutermischungen nach der TCM, eine sorgfältige Anamnese ist die Voraussetzung für die Auswahl der richtigen Kräuter.

Was noch?

Vor einer Eigenbehandlung mit chinesischen Kräutern ist dringend abzuraten, da die Auswahl der Kräuter und ihre Dosierung sowie die Einnahmedauer eine langjährige Ausbildung und ein hohes Wissen erfordert. Werden z.B. fälschlicherweise Kräuter gegen Hitze eingenommen, obwohl ein Leere-Hitze oder ein Mangelzustand besteht, wird im Körper einiges angerichtet, was zu Krankheit und schlecht zu therapierenden Problemen führen kann. Kräuter haben allesamt eine Wirkung, viele Kräuter haben eine sehr starke Wirkung und bedürfen einer fachlich korrekten Überwachung durch einen TCM-Therapeuten.

Wirkung der Kräuter

Es gibt Kräuter, welche das Qi, Blut, Yin oder Yang stärken.

Oder Kräuter, welche heben oder senken, tonisieren, stabilisieren, die Oberfläche verdichten, den Darm befeuchten, Stagnation auflösen, wiederherstellen, Ödeme reduzieren, Urinieren fördern, beleben, Feuchtigkeit/Nässe aus dem Körper leiten, wie z.B. bei der Diarrhoe (Durchfall) oder bei Zysten.

Andere Kräuter vermögen Trockenheit (Verstopfung, Scheidentrockenheit, Mundtrockenheit…) zu vertreiben, wiederum andere beenden Schwitzen, Blutungen, Husten oder Schlaflosigkeit, wirken aktivierend und Konzentrationsstärkend, entzündungshemmend, Menstruationsfördernd, Zyklus stabilisierend, Blutungen beendend oder beruhigen den Geist, z.B. bei Zorn und Wutanfällen oder innerer Unruhe.

Weitere Kräuter wirken wärmend, andere kühlend.

Manche Kräuter stärken die Abwehr.

Manche Kräuter unterstützen die Mitte des Körpers, andere wirken auf die Extremitäten oder lokale Gebiete, wie bei Schulterverspannungen.

Wie wirken die Kräuter?

Kräuter können die Leitbahnen bei Stagnation entlasten in dem sie den Stau in der Leitbahn auflösen helfen, welche zu verschiedenen westlichen Symptomen führen kann. Kräuter unterstützen die Organe in ihren Funktionen.

Chinesische Kräuter wirken zum Beispiel auf die Konzentration, die Ausgeglichenheit, die Niere, die Leber, die Lunge, die Milz, das Herz.

Für Kinder wird die Kräuterdosis angepasst.

Dosierung

Kräuter werden anfangs vorsichtiger dosiert und Zusammenwirkungen mit anderen westlichen Arzneimittel wird beachtet.

Einige Mischungen haben in den ersten Tagen der Einnahme mitunter Beschwerden zu Folge, z.B. Müdigkeit oder Rückenschmerzen, wenn z.B. eine Stagnation aufgelöst oder Schwitzen, wenn z.B. Feuchtigkeit ausgelöst wird. Ich werde Sie vorab weitgehend beraten.

Geschmack

Die Mehrzahl der Kräuter ist vom Geschmack her für den westlichen Gaumen in Ordnung, bei bitterem Geschmack kann bei der Zubereitung im Tee evtl. mit Honig gesüßt werden.

Die Geschmacksrichtungen der Kräuter sind je nach Rezeptur bitter, scharf, sauer, süß, salzig, fade und ihr Temperaturverhalten ist je nach Rezeptur neutral, warm, kalt, kühl, leicht warm, heiß oder sehr kalt. Alzu scheusslich schmeckende Kräuter lasse ich gerne für den Patienten tablettieren um den Geschmack zu umgehen und dennoch die volle Wirkung zu haben.

Behandlungsdauer

Die Behandlungsdauer erstreckt sich individuell, abhängig von Art, Schwere und Dauer der Erkrankung und der Art der Kräuter.

Der Patient wird dabei regelmäßig untersucht.

Folglich gilt: Die Behandlungsdauer und Kräuterdosierung ist ebenso wie die Rezeptur der einzelnen miteinander kombinierten Kräuter je nach Diagnose und Patient völlig unterschiedlich. So können die Kräutermischungen bei einem Patienten bei Notwendigkeit wechseln, wenn der Fokus auf ein weiteres TCM-Syndrom gelegt wird. Kräuter werden nie so lange angewendet, daß diese schaden könnten, denn eine Langzeiteinnahme ist schädigend.

Bekannte Kräuter aus China

Bekannte Kräuter in der TCM sind Gingseng, Süßholzwurzel, chinesische Dattel, Kokospilzmyzel, Engelwurz, Yamswurzel, Ingwerwurzel, Tragentwurzel, Zimt, Myrrhe, Liebstöckelwurzel.

In den Rezepturen finden sich „Kaiser“, „Assistenten“, „Minister“ und „Boten“, diese Begriffe sagen etwas über den Anteil der einzelnen Kräuter zueinander aus, damit die Wrkung optimal entfaltet werden kann.

TCM-Diagnosen

Unterschiedliche Kräutermischungen gibt es für die verschiedenen chinesischen Diagnosen, wie Milz-Qi-Schwäche, Leber-Blut-Mangel, Nieren-Yin-Mangel, Lungen-Qi-Mangel und auch bei diesen Diagnosen gibt es viele verschiedene Dekokte zur Auswahl, abhängig ob bei dem Patienten ein Fülle- oder ein Leeremuster oder eine Kombination aus Leere-/Fülle besteht, ob die Erkrankung akut oder chronisch ist, ob im Körper eher Kälte oder Hitze herrscht, ob ein Organ ein weiteres Organ attackiert hat, ob die anfängliche Ursache ein weiterer Mangel war, welcher die Symptomatik ausgelöst hat und durch die Folgewirkung verdeckt wurde und welches Organ als Schwerpunkt betroffen bzw. welches Symptom am vordringlichsten ist.

Beim Husten z.B. kommt es u.a. auf den Auswurf an, ob er klar, gelb, fest ist und leicht abzuhusten ist oder sich nicht löst.

Bei der Milz-Schwäche kommt es darauf an, wo diese am vordringlichsten zu Symptomen führt und aus welchem Grund.

All dies gilt es in der Anamnese zu erfragen, um aus den 600 Kräuterrezepturen das richtige Rezept mit der richtigen Dosierung auszusuchen.

Ich werde Ihnen die entsprechenden Kräuter auswählen und sie während der Einnahme beratend zur Seite stehen und Ihnen die Veränderungen in Ihrem Körper erläutern.

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