Gewichtszunahme & Darmgesundheit bei Frauen

Aus der Nahrung gibt es Bestandteile, die den Darm irritieren können mit der Folge von Durchfällen oder chronischen Darmentzündungen.

Bei einem „leaky gut“-Syndrom werden aber auch Bestandteile unserer Nahrung aufgenommen, die vor langer Zeit nicht zur Speicherung in unseren Fettzellen bestimmt waren. Dies kann zur Gewichtszunahme bis hin zum Übergewicht führen. Es sind vor allem zwei Darmbakterienstämme: Firmicutes und Bacteroides. Ist das Gleichgewicht unter diesen Bakterien gestört, spalten die Firmicutes-Darmbakterien aus Gemüse und Obst Bestandteile, die normalerweise mit dem Stuhl abgehen. Werden sie nun im Fettgewebe abgelagert, folgt daraus eine Gewichtszunahme.

Neben dem Gehirn ist es auch dem Darm möglich, Serotonin herzustellen, wodurch das Hungergefühl reduziert und die Stimmung verbessert wird. Serotoninmangel kann zudem Migräne, Depressionen und Schlafstörungen verursachen, ebenso wie Winterdepressionen. Für eine ausreichende Serotoninbildung benötigen wir eine hormonelle Balance.

Gallensäuren erhöhen das T4 der Schilddrüse und haben damit eine wichtige Bedeutung für den Stoffwechsel. Sie werden aus dem Progesteron gebildet. Wir erkennen die Bedeutung der weiblichen Geschlechtshormone für viele Themen im weiblichen Körper. Frauen tun sich mit dem üblichen Progesteronmangel keinen Gefallen.

Frauen und “leaky gut”-Syndrom

Ähnlich wie die Häufung der Vaginosen in Zeiten hormoneller Umstellungen wie der Schwangerschaft und den Wechseljahren tritt das „leaky gut“-Syndrom bei der Frau ebenfalls in diesen Umstellungszeiten wie der Menopause auf. 

Histaminose

Als Darmdysbiose bezeichnet man ein Ungleichgewicht der Darmflora. Eine Histaminose ist die Unfähigkeit des Körpers ein zuviel an Histamin abzubauen. Histamin türmt sich durch z.B. zu hohe Bakterienwerte der Fäulnisflora im Darm auf oder auch durch einen Mangel an DAO – em abbauendem Enzym des Histamins – und den Co-Faktoren Kupfer, Zink, B6. Eine zu hohe Aufnahme von histaminhaltigen Lebensmitteln kann eine Histaminose ebenso auslösen oder Medikamente, die das Enzym DAO hemmen.

Eine Histaminose führt zu Durchfall, Blähungen, Verstopfungen, Müdigkeit, Depressionen, Kopfschmerzen, Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Die Darmflora wird gestört durch Medikamente, Fehlernährung und Stress.

Fäulnisbakterien lassen Toxine entstehen, welche die Darmwand durchdringen und so weiter in den Körper gelangen (leaky gut). Dort breiten sich die Gifte aus und schädigen.

Eine Stuhlanalyse bringt Aufschluss über den Florastatus und unterstützt den Therapeuten bei der Therapieauswahl.

Diagnostik

Der Nachweis einer gesteigerten Darmdurchlässigkeit mit erhöhter lokaler Entzündungsbereitschaft kann durch eine Messung von Histamin, Calprotectin, Zonulin und des sekretorischen IgAs im Stuhl erbracht werden.

Bei einem Reizdarm sind die Calprotectinwerte nicht erhöht.

Erhöhte Calprotectinwerte lassen entzündliche Schleimhautveränderungen vermuten, mit der Folge von Aufnahmestörungen der Bestandteile der Nahrung. Die Höhe der Calprotectinwerte im Stuhl hängt mit der akuten Aktivität und dem Umfang entzündlicher Schleimhautveränderungen zusammen. Hohe Calprotectinwerte finden sich bei aktiven entzündlichen Darmerkrankungen und Karzinomen.

Erhöhte Zonulinwerte weisen auf eine erhöhte Durchlässigkeit der Schleimhaut hin.

Vagina und Darm

Ähnlich wie in der Vagina ist auch der pH-Wert im Darm von Bedeutung. Dieser wird stabilisiert durch Laktobazillen und Bifidobakterien in ausreichender Anzahl. Fehlen diese Bakteriengattungen, wird die Barriere, die einer Ansiedlung und Vermehrung von krankmachenden Bakterien, Parasiten und Hefen entgegenwirkt, deutlich gestört mit der Folge von Infektionen.

Bakterien

Laktobazillen und Enterokokken produzieren saure Stoffwechselprodukte und haben damit eine stark antibakterielle Wirkung, was das Ansiedeln von fremden Keimen verhindert. Bei Nahrungsmittelallergien und Neurodermitis finden wir niedrige Laktobazillen-Werte im Stuhlbefund.

In den von mir seit 7 Jahren besprochenen Stuhl-Befunden gab es nur wenige völlig unauffällige Darmflora-Befunde.

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